Die Kultur ist eines der wichtigsten Angriffsziele rechtsextremer Kräfte. Der ideologische Feldzug gegen die Künste wurde dabei in den vergangenen Jahren immer offener ausgetragen, Freund-Feind-Demarkierungen wieder eingeführt: Dem örtlichen Familientheater wird wegen des Besuchs einer Demo gegen Rechtsextremismus die Weiterfinanzierung versagt. Der Jugendtheatergruppe, die sich mit der NS-Zeit auseinandersetzt, werden zeitgenössische Analogien aus dem Text gestrichen. Dem queer-feministischen Kollektiv wird in Sozialen Medien Gewalt angedroht. All dies und vieles mehr ist in den vergangenen Monaten passiert.
Mit „BLICKWECHSEL“ untersucht Regisseurin Janina Möbius diese Entwicklung im Dialog mit Rimini Protokoll, CHICKS*, Katharina Warda, Sibylle Peters, Julia Wissert und vielen weiteren Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Wissenschaft.
Einblicke in Performances und Stücke aus der Breite der Darstellenden Künste zeigen dabei nicht nur, wie diese der zunehmenden Polarisierung entgegenwirken. Wenn in der Bürgerjury im Harz das queer-feministische Stück diskutiert und ausgewählt wird, im Rathaus Hanau die Chronologie der rassistischen Attentate von 2020 als performative Anklage nachgezeichnet wird und Kinder vor den Theatertüren in Ost-Berlin über Stereotype und Klassenunterschiede sprechen, dann zeigt sich ganz konkret, wie die Darstellenden Künste tagtäglich zum gemeinsamen Nach- und Weiterdenken einladen. Und damit die Demokratie nachhaltig stärken.
Ein Film im Auftrag des Fonds Darstellende Künste.
Buch & Regie Janina Möbius
Kamera Ralf Ilgenfritz, Michael Weihrauch
Ton Rainer Gerlach
Schnitt Michael Weihrauch
Grafik Stefanie Saghri
Farbkorrekturund Mischung Ralf Ilgenfritz
Regieassistenz Isabel Aguirre Siemer
Produzentin Silvana Santamaria
Redaktion Sebastian Köthe, Steffen Klewar, Anna Kondring
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN. Bundesweite Foren für Kunst, Freiheit und Demokratie« des Fonds Darstellende Künste in Kooperation mit dem Goethe-Institut und dem Kunstfest Weimar 2024. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.