Die Begeisterung für Lebensweise und Kultur der indigenen Bevölkerung Amerikas äußert sich von jeher in ethnologischer Beschäftigung, klischeehafter Adaption oder freier Nachempfindung. Von der staatlichen Politik mit Argwohn betrachtet, entfalteten in der DDR zahlreiche Interessengemeinschaften für Indianistik ein eigenes Leben. Nach 1990 hat sich die »Szene« stärker ausdifferenziert. Viele Gruppen existierten weiter, hinzu trat eine ausgeprägte »Western-Kultur«, die sich dem historischen Phänomen der Cowboys und ihrer Lebensweise zugetan fühlt. Die Fotoausstellung von Jascha Fibich, Absolvent der BAUHAUS-UNIVERSITÄT WEIMAR, sucht in unserem heutigen Alltagsleben nach Spuren der vergangenen und der verbliebenen Begeisterung für die indigenen Völker Amerikas. Sie hinterfragt das Bild der »Indianer« in Deutschland und beschäftigt sich mit dem Diskurs um kulturellen Aneignung.
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