Zu allererst einmal ist Martin Kohlstedt ein local hero. Ein Absolvent der Bauhaus-Uni, der mittlerweile problemlos die großen deutschen Konzerthäuser füllt, ob Elbphilharmonie oder Festspielhaus in Baden-Baden. Mittlerweile ist er aber auch ein rising star der internationalen Musikszene, von Skandinavien, Osteuropa bis Spanien und darüber hinaus.
Kohlstedt zählt ohne Zweifel zu den herausragenden Komponisten, Pianisten und Produzenten für instrumentale Musik und Electronica. Dieser Satz verweist ins Herzstück seiner Kunst, denn er vereint, er versöhnt geradezu das akustische Klavier mit Electronica und reüssiert damit bei einem Publikum aus Hoch- und Clubkultur. Dementsprechend kann das Live-Erlebnis eher klassisches Klavierkonzert bedeuten, improvisierte Introspektion, genauso wie er zur ausufernden Festivalshow oder zum multidimensionalen Filmsoundtrack in der Lage ist.
Seine Art des Arbeitens bezeichnet Kohlstedt als modulares Komponieren, die Stücke sind ständig in Bewegung und folgen auch im Konzert keiner festgelegten Form. Improvisation ist zwingend Teil des Schaffens, ebenso wie Augenhöhe mit dem Publikum, der Mut zum Scheitern, das Suchen und die Interaktion mit Menschen, Raum und Kontext.
Das volle Spektrum Kohlstedts Schaffen wird während des Kunstfest durch zwei sich ergänzende Konzerte greifbar: zum einen klassisch akustisch an Piano und Orgel in der Herderkirche, zum anderen zwei Tage darauf elektronisch im Großen Haus des DNT.
- Credits
PRODUKTION/MUSIK/KOMPOSITION Martin Kohlstedt
LICHT Robert Kröber
TON Mario Weise