Von allen Geistern

Seit die Rechtsextremen die Landesregierung bilden, befindet sich das Goethe-Gymnasium in einer schwierigen Lage. Nicht nur durchs Kollegium gehen Risse. Auch zwischen Ella und Tim,
seit dreißig Jahren ein Paar, treibt die neue Situation einen Keil. Wieso wird ausgerechnet jetzt Tim zum Schulleiter gemacht? Und welche Interessen verfolgen ihre Kolleg:innen Fred und Paula? Lavieren sie noch oder kooperieren sie schon? Die einen ducken sich weg, die anderen rufen zum Widerstand? Das Stück spielt in der Aula kurz vor den Ferien. Ella und Tim bereiten mit Fred und Paula die Abschlussfeier vor. Erwartet werden auch Politiker:innen der neuen Regierung. In kurzen Szenen erleben wir, wie sich die Paare miteinander verstricken: auf der Beziehungsebene, in ihrem Karrieredrang, pädagogisch, politisch, weltanschaulich. Dass sie dabei von nur zwei
Schauspieler:innen gespielt werden, treibt ihr Spiel in absurde Dimensionen. Nicht nur wechseln sie ihre Geschlechter, sie vertreten auch immer wieder Meinungen, die sie gerade noch bekämpft haben. So schauen wir dabei dem Vexierspiel eines Paares zu, bei dem sich die Frage stellt: Sind sie überhaupt noch ein Paar? Und wenn ja, wie viele? Dieses Auftragswerk des Kunstfests Weimar und des Theaters Fürth bietet ein Wiedersehen mit zwei beliebten Kunstfest-Stars der letzten Jahre: Judith Rosmair und Steve Karier. Regie führt der international gefragte Berliner Regisseur Torsten Fischer.