Bauhaus-Konzerte

Konzert
23.08.19
20.00 Uhr

Bauhaus-Konzerte

Verschiedene Spielorte

Die fünf Bauhaus-Konzerte nehmen aufeinander Bezug und folgen dem konzeptionellen Ansatz, ausgehend vom Aufbruchsgeist der Weimarer Bauhausjahre musikalisch-künstlerische Entwicklungslinien bis in die unmittelbare Gegenwart aufzuspüren und nachzuzeichnen. Drei Konzerte (»Bauhaus → Black Mountain College Ⅰ–Ⅲ«) beschreiben den Weg von Weimar zum Black Mountain College in North Carolina. Die Schule, die bis 1957 existierte, kann als eine direkte Nachfolgeinstitution des Bauhauses gelten. Zwischen beiden Institutionen finden sich personelle Überschneidungen (z. B. Josef Albers, Xanti Schawinsky, Stefan Wolpe) und zahlreiche inhaltliche Parallelen. Beide setzten auf eine umfassende Bildung und wiesen dem Austausch zwischen den Künsten eine zentrale Rolle zu. Obwohl es am Bauhaus Weimar keine Werkstatt für Musik gab, wurde das Verhältnis zwischen Musik und Bildender Kunst von Beginn an diskutiert und gestaltet, etwa in der Harmonisierungslehre von Gertrud Grunow, in den visuellen Transkriptionsversuchen von Paul Klee, den Übersetzungen musikalischer Strukturen ins Räumlich-Visuelle von Heinrich Neugeboren oder in Arbeiten von Kurt Schmidt (Formund Farborgel) und Josef Albers (Glasrelief Fuge). Das Bauhaus Weimar bündelte und verdichtete gewissermaßen den bestehenden Zeitgeist der Kunst der 1920er Jahre und thematisierte auch auf musikalischem Gebiet das Verhältnis zur Technik und zu neuen Möglichkeiten elektronischer und mechanischer Klangerzeugung. Die über das Black Mountain College zur Aktionskunst und der Raumkomposition der 1950er und 1960er Jahre bis hin zu Klanginstallationen der Gegenwart führende Entwicklung lässt sich durchaus als Bauhaus- Konzerte 113 folgerichtig begreifen. Im Rahmen der Konzerte erleben zwei vom Verein klangwerk am bauhaus e. V. in Auftrag gegebene und vom Bauhaus-Jubiläum inspirierte Kompositionen von Franz Martin Olbrisch (*1952) und Charlotte Seither (*1965) ihre Uraufführung. Neben diesen stellt eine Klanginstallation von Robin Minard (*1953) im Bauhaus-Museum Weimar den ohrenfälligen Gegenwartsbezug her. Im Programm »Kandinsky ::: JaJa ДaДa« stehen freie Improvisationen und experimentelle Kompositionen aus dem Umfeld des Weimarer und Dessauer Bauhauses theatralischen Ausdeutungen der unbekannten Dichtungen Wassily Kandinkys, solchen des Dadaismus und der Lautpoesie unserer Tage gegenüber. Das Programm »Lichtspiele« widmet sich schließlich den filmischen Belegen der Bauhaus-Zeit und sucht die improvisatorische Übersetzung der in sich schon musikalischrhythmisch- visuellen Ereignisse ins Akustische. Dabei kommen auch elektroakustische Blasinstrumente zum Einsatz, die im modernen Konzertbetrieb ihren Platz suchen.

Konzeption, Kuration und Management der Konzertreihe und der Einführungsveranstaltung: Christoph Ritter, Eine Veranstaltungsreihe des klangwerk am bauhaus e.V. und des Kunstfests Weimar

Einführungen zu den Konzerten finden in Zusammenarbeit mit dem Hotel Elephant Weimar statt

KLANGWERK AM BAUHAUS E.V.: DER VEREIN KLANGWERK AM

BAUHAUS E.V. (GEGRÜNDET 2017) VERANSTALTET KONZERTE MIT NEUER MUSIK, KLANGINSTALLATIONEN UND ENTWICKELT GENRE.BERGREIFENDE PROJEKTE UND PROGRAMME, DIE SICH DEN UNIVERSELLEN DENKANSÄTZEN DES BAUHAUSES VERPFLICHTET FÜHLEN. ER PFLEGT KONTAKTE ZU KOMPONIST*INNEN UND KLANGKÜNSTLER* INNEN UND VERGIBT AUFTRAGSWERKE AN DIESE.

Förderung: Thüringer Staatskanzlei im Musikfonds e.V. mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien