Im Sommer 2011 blickte die Welt nach Syrien und erwartete den Sturz des Regimes. Der Selbstmord von Nour, einer jungen, gebildeten Frau, zur selben Zeit schien persönliche Gründe zu haben − ihre Liebesbeziehung war zuvor zerbrochen. Der syrische Regisseur Wael Kadour war 2011 aus Damaskus geflohen, um dem Militärdienst zu entgehen. Mohamad Al Rashi, Schauspieler und Regisseur, folgte ihm nach seiner Haft ein Jahr später nach. Als sie sich in Frankreich wiedertrafen, beschlossen sie den Tod von Nour als Ausgangspunkt für ihr Projekt "Chroniques d’une ville qu’on croit connaitre" zu nehmen. Ihre Geschichte beginnt mit der Verhaftung von Roula als politischer Aktivistin. Als die Staatssicherheit bei einer Durchsuchung auf ihre Kommunikation mit Nour stößt, wird die Natur ihrer verbotenen Beziehung bald klar … Das Stück thematisiert nicht nur die Spirale der Gewalt zu Beginn der eigentlich friedlichen Revolution, sondern es fragt nach der gesellschaftlichen Anfälligkeit für Gewalt am Ende einer vier Jahrzehnte dauernden Diktatur. Diese europäische Koproduktion zeigt mit Amal Omran und Mohamad Al Rashi zwei der in ihrer alten Heimat prominentesten Bühnenstars in Weimar.
TEXT: Wael Kadour
REGIE: Mohamad Al Rashi, Wael Kadour
MUSIK: Vincent Commaret, Clement Queysanne
LICHT: Franck Besson
BÜHNE: Jean-Christophe Lanquetin
Produktionsleitung: Estelle Renavant
MIT: Mohamad Al Rashi, Ramzi Choukair, Hanane El Dirani Amal Omran, Mouaiad Roumieh, Tamara Saade
PRODUKTION: Cie Perseiden
Koproduktion: La Filature-Mulhouse, Kunstfest Weimar, Napoli Festival, Le POC-Alfortville, Tandem Arras Douai, Theatre Jean-Vilar-Vitry-sur-Seine
Förderung: AFAC – The Arab Fund for Art and Culture, Citizen Artists – Beirut, Heinrich-B.ll-Stiftung – Beirut, Maison Antoine Vitez, L’Onda, Sundance Institut, La Spedidam, Fonds Transfabrik
Gastspielförderung: Institut francais Deutschland, Bureau du Theatre et de la Danse, Institut francais en thuringe, Erfurt