– VERLASSENE ORTE THÜRINGENS NEU DENKEN – ORTSBEZOGENE PROJEKTE IN DER THÜRINGISCHEN FLÄCHE
ENDLAND ist ein interdisziplinärer, dezentraler, kommunikativer und partizipativer Reigen in zwei szenischen Interventionen und drei ortsbezogenen bildkünstlerischen Projekten an insgesamt fünf Orten in der thüringischen Fläche. Drei Teile dieses Reigens werden von der ACC Galerie Weimar kuratiert und finden sich in diesem Katalog unter der Sparte Kunst wieder, die anderen beiden, szenisch intervenieren- den Projekte thüringischer Autor:innen steuert das Kunstfest Weimar bei und sind auf dieser Seite präsentiert. Übergreifend wird bis Mitte Juli ein Open Call lanciert, der alle Bürger:innen dazu aufruft, verlassene Orte in ganz Thüringen zu nominieren. Die beteiligten Künstler:innen suchen sich jeweils einen Ort davon aus und entwickeln – alleine oder partizipativ mit Bürger:innen – künstlerische Zukunftsvisionen dazu. Nähere Informationen zum Projekt finden Sie ab Mitte August online und im Rahmenprogramm-Flyer des Kunstfest, der zum Festival erscheint. Die Orte werden nicht selbständig begehbar sein. Alle fünf Orte werden nur im Rahmen der Busrundreisen mit Erzählcafés besuchbar sein.
Kurzbiografien der teilnehmenden Künstler:innen Teil I und II
Antje Horn
Ein Ort, der sich selbst überlassen wird, stirbt nicht. Er verwandelt sich und entwickelt ein ganz eigenes Leben. Auch Erzählungen haben ein solches Eigenleben. Sie bleiben jedoch nicht an einem Ort, sind stets auf Wanderschaft, überwinden Ländergrenzen und Weltmeere und klingen überall anders. Die Geschichtenerzählerin Antje Horn erzählt längst vergessene Geschichten an verlassenen Orten Thüringens. Dabei reist sie mit ihrem Publikum von der Vergangenheit in die Gegenwart und gibt Ausblicke in eine mögliche Zukunft. Sie stellt Gewohntes auf den Kopf, lässt das Sanfte das Harte besiegen und Unmögliches Wirklichkeit werden. Antje Horn lebt in Jena. Sie erzählt frei, mit Händen, Füßen, Herz und Verstand, auf großen Bühnen, in kleinen Cafés, in Schulen, an Krankenbetten, auf der Straße, in Schlössern, im Wald, auf Friedhöfen ... überall, wo es gute Geschichten braucht. Ihre Geschichten sind schön, skurril, aufrüttelnd, verbindend und manchmal auch wahr.
Martin Knuth
Der freiberufliche Schriftsteller aus Jena nimmt uns mit in den ländlichen Raum an die Schnittstellen von Natur und Kultur. Stillgelegte Truppenübungsplätze, verlassene Steinbrüche und glänzende Solarfelder werden zu Schauplätzen unerwarteter Begegnungen. Martin Knuth studierte Philosophie in Jena und Krakau, war Preisträger des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen und des »poet/bewegt«-Wettbewerbs. 2019 gewann er das Stipendium »Raniser Debüt«, über das er 2020 den Kurzgeschichtenband »Zwischenhalt Erde« veröffentlichte. 2021 erhielt er ein Sonderstipendium der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, 2022 das Thüringer Literaturstipendium »Harald Gerlach«. Er ist Stipendiat der Bayerischen Akademie des Schreibens im Jahrgang 2022/2023.
Tommy Neuwirth
Tommy Neuwirth, Musikarbeiter und Medienkünstler. Seit 2013 performative Konzerte unter dem Namen »Das weltweite Netzwerk für ein bedingungsloses Grundeinkommen«, in denen er ganz alleine mit den Tönen und ihrer Herkunft jongliert, dass einem das taube Dahinhören vergeht und die Ohren des Publikums ihre vielfältigen Verbindungen zu verschiedensten Hirnregionen, zu den Lachmuskeln, den Tränensäcken und den Tanzbeinen entdecken. Weitere Tätigkeitsfelder sind Performance, Video und Theater- und Hörspielmusik. 2021 Stipendiat der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen im Bereich Bildende Kunst.
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\/\/\/ ist ein aus Willie Gurner (USA) und Víctor del Oral (Mexiko) bestehendes Künstlerkollektiv. In seiner Praxis nutzt es Performance, Skulptur, Workshops und Texte, um Ideen von Kommunikation und deren Scheitern, Missverständnisse, Übersetzungsfehler und die Fehlbarkeit von Erinnerung zu erkunden. Das Duo lebt in Weimar und hat seine Arbeiten bereits in Mexiko, Frankreich, Spanien und Deutschland ausgestellt. 2022 Teilnahme am Kunstfest-Weimar-Projekt »Dirty Talking – Thüringer Verführungen«.
Kristin Wenzel
Kristin Wenzel lebt und arbeitet in Bukarest und Gotha. Sie ist Mitbegründerin der Künstlerinitiative Template in Bukarest. Einzelausstellungen u.a. »LOVERS IN THE NIGHT« (2021, Goethe-Institut Bukarest), »The Coin« (2021, Herzogliches Museum Gotha, Zusammenar- beit mit ACC Galerie Weimar und Kunstfest Weimar), »wild orchids« (2020, SOX Berlin) und »The Near and the Elsewhere« (2020, Suprainfinit Gallery Bukarest). Als Teil ihrer Kunstpraxis kuratiert und initiiert sie Aus- stellungen, u.a. »Protect your heart at work« (2022, Rezidenta BRD Scena9, Zusammenarbeit mit Goethe- Institut Bukarest) und »MEANS OF ESCAPE« (2021, Kunsthaus Erfurt).
BUSTOUREN
SA, 26. AUG — 9 UHR: Weimar — Schloss Friedrichswerth (bei Gotha), Jonastal (bei Arnstadt), Lutherpark (Erfurt) — Weimar
SO, 27. AUG — 9 UHR: Weimar — Ziemestalbrücke (bei Remptendorf), Jonastal (bei Arnstadt), Lutherpark (Erfurt) — Weimar
SA, 2. SEP — 9 UHR: Weimar — Schloss Friedrichswerth (bei Gotha), Jonastal (bei Arnstadt), Lutherpark (Erfurt) — Weimar
SO, 3. SEP — 9 UHR: Weimar — Jonastal (bei Arnstadt), Ziemestalbrücke (bei Remptendorf), Lutherpark (Erfurt) — Weimar
SA, 9. SEP — 9 UHR: Weimar — Schloss Friedrichswerth (bei Gotha), Jonastal (bei Arnstadt), Ziemestalbrücke (bei Remptendorf) — Weimar
SO, 10. SEP — 9 UHR: Weimar — Jonastal (bei Arnstadt), Ziemestalbrücke (bei Remptendorf), Diedorf (Eichsfeld) — Weimar
Vorverkauf über die Tourist-Information Weimar
MIT Antje Horn, Martin Knuth
PRODUKTION Kunstfest Weimar, ACC Galerie Weimar, Bundeszentrale für politische Bildung
FÖRDERUNG Kulturstiftung des Freistaats Thüringen