In "Layl" geht es um die junge, die aufkeimende Liebe, die – ersten Prüfungen ausgesetzt – umso leichter zerrissen werden kann. Motivisch bezieht sich Ali Chahrour dabei auf Paare, die im kulturellen Gedächtnis der Levante und Mesopotamiens haften geblieben sind, weil sie mit ihrem Schicksal gegen soziale oder religiöse Konventionen verstießen und dafür ihre Strafe erhielten: physische Qual, ewige Trennung. Chahrour bezeichnet seine neue, choreografische Arbeit als ein "Tanz- Konzert". Ausgangsmaterial für die Recherche waren unterschiedlicheTexte großer schiitischer und vorislamischer Dichter, so auch die des Persers Hafez, mit dem sich Goethe im "West-östlichen Divan" auseinandersetzte. Damit knüpft der Abend auch an das Jubiläum der 200. Veröffentlichung von Goethes Gedichtsammlung an. "Layl" ist Ali Chahrours fünfte Arbeit im fünften Jahr seiner Kunst. 2018 schloss er seine weltweit auf Festivals gefeierte Trilogie ab, die sich den Ritualen um Tod, Trauer und der damit verbundenen Körperlichkeit im schiitischen Islam widmete. Im nun beginnenden Werkzyklus geht es um die unterschiedlichen Ausdrucksformen von Liebe und Leidenschaft sowohl in der vorislamischen Zeit, als auch um die Bedeutungsverschiebungen im Laufe der Entwicklung des Islam bis in die Neuzeit. Das Kunstfest Weimar ist mit dem 29-jährigen Ali Chahrour verabredet, den gesamten neuen Zyklus in den kommenden Jahren jeweils als deutsche Erstaufführung zu präsentieren.
REGIE + CHOREOGRAFIE: ALI Chahrour
TEXTADAPTION: HALA OMRAN, JUNAID SARIEDDINE
DRAMATURGIE: JUNAID SARIEDDINE
MUSIK: SHARIF SEHNAOUI, SIMONA ABDALLAH, AYA METWALLI
SOUNDDESIGN: KHYAM ALLAMI
LICHT: GUILLAUME TESSON
KOSTÜM: AHMED AMER
PRODUKTION: ALI Chahrour
KOPRODUKTION: ZOUKAK THEATRE COMPANY, ARAB ARTS FOCUS, STUDIO EMAD EDDIN, FORD FOUNDATION, FONDS DE DOTATION DU QUARTZ (BREST), Z.RCHER THEATER SPEKTAKEL, Kunstfest WEIMAR
Gastspielförderung: Goethe-Institut, Klassik Stiftung Weimar