Im Lichte des Mephisto-Zitats »Ich bin der Geist, der stets verneint«, beschäftigt sich das preisgekrönte italienische Kollektiv ANAGOOR mit der zeitgenössischen Dimension der mephistophelischen Selbstzerstörungskraft des Menschen. Regisseur Simone Derai und Musiker Mauro Martinuz setzen in ihrer Video- und Klanginstallation »Mephistopheles« Bilder idyllischer Landschaften gegen solche massiver Umweltverschmutzung und -zerstörung. Inspiriert von Goethes Beschreibung arkadischer Landschaften auf seiner Italienreise recherchierten ANAGOOR mehrere Jahre den rücksichtslosen Raubbau in ihrer Heimat: Diese eindrucksvollen Bilder wurden für die Installation arrangiert und werden visuell kommentiert oder paraphrasiert.
»Mephistopheles«, eine Koproduktion mit dem KUNSTFEST WEIMAR, erinnert in seiner Form ganz bewusst an das traditionelle italienische »Cinema all’aperto«, das Freiluft-Kino, verbunden mit live-generierter Elektro-Musik. Nach der italienischen Uraufführung folgt eine kleine Thüringen-Tour mit vier Spielorten vom urbanen Ambiente der ALTE FEUERWACHE WEIMAR am Goethe-Geburtstag bis hin zur KLOSTERRUINE VEßRA.
2018 erhielt das im Jahr 2000 gegründete Kollektiv ANAGOOR den silbernen Löwen bei der Theaterbiennale in Venedig. Die Gruppe zeichnet sich durch eine eindringliche Bildsprache aus, die reduziert und ästhetisiert mit Chiffren und Symbolen unseres kulturellen Gedächtnisses spielt.
Produktionsvorankündigung in der Thüringer Allgemeine, am 28.08.2020
„ANAGOOR“ KOMMT MIT „MEPHITSTOPHELES“
Regisseur Simone Derai und Musiker Mauro Martinuz kommen mit ihrer Video- und Klanginstallation „Mephistopheles“ zum Kunstfest.
In kaum einem europäischen Land wird Sprechtheater von der Kulturpolitik so stiefmütterlich behandelt wie in Italien. Dennoch sprechen nicht wenige Kenner seit einigen Jahren von einer wahren Blüte: Eine Reihe mittlerweile international beachteter, junger Gruppen hat sich trotz der unsicheren Verhältnisse etablieren können und ist Impulsgeber für die Erneuerung der Szene südlich der Alpen geworden. Eine dieser Gruppen ist das Kollektiv „Anagoor“ aus Venetien. Nur wenige Performance-Gruppen verstehen es, so eigenständig und virtuos Theatertext und Filmbild zu verflechten, in eine solche stringente Korrespondenz zu setzen wie die Künstler um den Regisseur und Kopf Simone Derai. Bereits 2018 wurde die Gruppe mit dem Silbernen Löwen der Biennale von Venedig ausgezeichnet. Grundmotiv der Arbeiten von „Anagoor“ ist die Auseinandersetzung mit der nachtschwarzen Schattenseite der menschlichen Psyche.
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Konzept, Regie, Schnitt: Simone Derai
Komposition & Musik: Mauro Martinuz
Produktion: Anagoor
Koproduktion: Kunstfest Weimar, Theater An Der Ruhr, Fondazione Donnaregina Per Le Arti Contemporanee / Museo Madre, Centrale Fies, Operaestate Festival Veneto
Kooperation: Klassik Stiftung Weimar, Fondazione Campania Dei Festival – Napoli Teatro Festival Italia, Villa Parco Bolasco - Università di Padova
Förderung: Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, POC Regione Campania 2014-2020
Konzept, Regie, Schnitt: Simone Derai
Komposition & Musik: Mauro Martinuz
Produktion: Anagoor
Koproduktion: Kunstfest Weimar, Theater An Der Ruhr, Fondazione Donnaregina Per Le Arti Contemporanee / Museo Madre, Centrale Fies, Operaestate Festival Veneto
Kooperation: Klassik Stiftung Weimar, Fondazione Campania Dei Festival – Napoli Teatro Festival Italia, Villa Parco Bolasco - Università di Padova
Förderung: Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, POC Regione Campania 2014-2020