Alfred Jarrys »Ubu Roi« ist vermutlich die wichtigste Antikriegs- und Totalitarismusfarce der Theatergeschichte. Die Beschäftigung des Stücks mit der Universalität und Banalität des Bösen ist heute aktueller denn je. Der spanisch-katalanische Surrealist Joan Miró leistete mit seinen Zeichnungen und Bühnenfiguren seinen ganz eigenen Beitrag zur Rezeption des Textes. Mit außergewöhnlicher Meisterschaft gelang es Miró dabei zugleich, dem uralten menschlichen Bedürfnis Ausdruck zu verleihen, unerkannt frei zu sprechen – unter dem Schutz der Maske. Diese künstlerische Auseinandersetzung führte in Zusammenarbeit mit der Theatergruppe La Claca und seinem Leiter Joan Baixas zu einer Bühnenadaption des Stoffes unter dem Titel »Mori el Merma« mit klaren Anspielungen auf den spanischen Diktator Francisco Franco. Die Produktion kam 1978 in Palma de Mallorca heraus. 2023 jähren sich der 40. Todestag und der 130. Geburtstag Mirós, der sich Zeit seines Lebens der Bauhaus-Bewegung verpflichtet sah und das Werk von Paul Klee als eine seiner wichtigsten Inspirationsquellen benannte.
Im Bewusstsein der Gültigkeit dieser Inhalte beauftragte Es Baluard, das Museum für zeitgenössische Kunst von Palma de Mallorca, den Künstler Robert Wilson mit der Gestaltung eines Hörbeitrags zu der Ausstellung »PERSONAE. Masken gegen die Barbarei«, kuratiert von Imma Prieto. Daraus entstand das Klangstück UBU SOUNDS THE ALARM, dass die Bühnenfiguren reflektiert im Hinblick auf die Demenz und Dekadenz unserer zeitgenössischen Gesellschaft.
Die Installation (Figuren und Klangstück), die nun in Weimar zu sehen ist, ist Teil der Ausstellung von Es Beluard, die Auftakt zu einer Theateraktion in der Inszenierung von Robert Wilson ist, die Ende 2022 Premiere haben wird und die Teil des KUNSTFEST WEIMAR 2023 sein wird.
BÜHNENFIGUREN
Joan Miró
PUPPENBAU & INSTALLATION
Joan Baixas
KLANGSTÜCK
Robert Wilson
KURATOR:IN
Imma Prieto
KOOPERATION
Es Baluard Museu d‘Art Contemporani
FÖRDERUNG
Successió Miró, Govern de les Illes Balears, Acción Cultural Española und Ajuntament de Palma in Kooperation mit dem Institut Ramon Llull