Das Märchen "Rotkäppchen" in der Fassung der Brüder Grimm oder von Charles Perrault kann man auch heute noch zur Populärkultur rechnen – auch wenn sein Bedeutungsgehalt zumeist im Verborgenen bleibt. Es heißt in der Moral, die Charles Perrault am Ende seines Märchens eröffnet: .Kinder, insbesondere attraktive, wohl erzogene, junge Damen, sollten niemals mit Fremden reden, da sie in diesem Fall sehr wohl die Mahlzeit für einen Wolf abgeben könnten.. Die Regisseurin Paulina Neukampf, bereits am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und am Schauspiel Hannover tätig, stellt in ihrer szenischen Adaption des Stoffes die Genderfrage, die aber natürlich weiter reicht als bis zum roten Käppchen als Zeichen der Sexualität des Mädchens, dem Wald als Gefahrengebiet und dem Wolf als bösen Mann. Der Titel ist nicht als angelsächsische Verballhornung zu verstehen, sondern als Verweis auf eine ganz andere, blutrünstige Legende der britischen Folklore: Dort ist ein Redcap eine Art bösartiger Kobold, der Reisende ermordet und seine Kopfbedeckung mit dem Blut seiner Opfer tränkt. Den Transformationen sind zumindest im Märchen keine Grenzen gesetzt.
REGIE: Paulina Neukampf
SOUNDARBEIT: Sarah De Castro
TEXT: Sarah De Castro, Cornelia Dörr, Friederike Jaglitz, Paulina Neukampf
MIT: Cornelia Dörr, Friederike Jaglitz
Eine gemeinsame Veranstaltung von Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V. und Kunstfest Weimar
FÖRDERUNG: Aktion Mensch