Ein partizipativer Solo-Abend – jeden Abend anders

Schwimmen nach… (Thüringen)

Schauspiel
27.08.20
20.00 Uhr

Schwimmen nach… (Thüringen) - Jena

29.08.20
20.00 Uhr

Schwimmen nach… (Thüringen) - Apolda

30.08.20
20.00 Uhr

Schwimmen nach… (Thüringen) - Erfurt

01.09.20
20.30 Uhr

Schwimmen nach… (Thüringen) - Weimar

02.09.20
20.00 Uhr

Schwimmen nach… (Thüringen) - Eisenach

04.09.20
20.00 Uhr

Schwimmen nach… (Thüringen) - Gera

06.09.20
16.30 Uhr

Schwimmen nach… (Thüringen) - Mühlhausen

08.09.20
20.00 Uhr

Schwimmen nach… (Thüringen) - Jena

09.09.20
20.00 Uhr

Schwimmen nach… (Thüringen) - Bad Frankenhausen

12.09.20
20.00 Uhr

Schwimmen nach… (Thüringen) - Friedrichsrode

13.09.20
16.30 Uhr

Schwimmen nach… (Thüringen) - Wohlfsbehringen

»Schwimmen nach … (Thüringen)« – eine theatralische Erkundung von und Reflexion über Thüringen, hundert Jahre nach seiner Gründung. Der Abend ist eine improvisierte Annäherung eines ganz und gar unvorbelasteten Luxemburgers an Thüringen, genauso wie eine Selbstbetrachtung aus der Mitte des Landes heraus. Thema ist weniger die Thüringer Kulturhistorie, sondern der unerwartete, subjektive Blick auf Geschichten von Ur-Thüringer*innen und solchen, die zugezogen sind. Was prägt Thüringen in den Augen von Fremden, in den Augen von Neu-Thüringer*innen und in den Augen der Menschen, die hier geboren, aufgewachsen und sozialisiert worden sind? Was macht Thüringen zur Heimat?
 

Der luxemburgische Performer Steve Karier »schwimmt« jeweils dorthin, wo die Aufführung gerade gastiert: Also »Schwimmen nach Jena« genauso wie »Schwimmen nach Wolfsbehringen«, um nur Anfangs- und Endpunkt der 17-tägigen Tour durch Thüringen mit seinen Städten und Dörfern zu benennen: 17 Aufführungen an 17 Orten in 17 Tagen – und jeden Abend anders. Mit ein wenig Glück können Sie Zeug*in der Erzählung Ihrer eigenen Geschichte auf der Bühne werden!
 

Wir rufen alle Menschen in Thüringen auf, ihre Geschichten beizusteuern!

Senden Sie uns Ihre Geschichten als Word- oder Pdf-Datei an folgende E-Mail-Adresse: geschichten@kunstfest-weimar.de
 


Produktionsvorankündigung in der Thüringer Allgemeine, am 19.8.2020
 

STEVE KARIER: DER SCHAUSPIELER ALS FREISCHWIMMER
 

„Schwimmen nach – Thüringen“ ist eine Solo-Performance mit Steve Karier zum Kunstfest vom 27. August bis 13. September überschrieben.

Wenn man den luxemburgischen Schauspieler Steve Karier in einem Bühnenensemble spielen sieht – und er war Mitglied so renommierter Häuser wie dem Schauspiel Bochum und dem Theater Basel –, dann kann man einen sensiblen, mit großer Konzentration auf Regung und Dynamik seiner Mitspieler fokussierten Spieler erleben, der dennoch immer eine hohe Präsenz entfaltet. Wenn er aber alleine auf der Bühne steht, füllt er den Raum, dann scheint er plötzlich ganz bei sich – ein Solospieler par excellence von Witz und schlagfertiger Direktheit ohne jemals zur „Rampensau“, also zum Darsteller seiner selbst zu werden. Er beschreibt das „Mono“ oder „Solo“ als die höchste, als die schwierigste Form im Kanon dessen, was an Bühnenkonstellationen denkbar ist: Für die Dauer der gesamten Aufführung ist der Spieler der Aufmerksamkeit seines Publikums ausgesetzt – kein Kollege und keine Kulisse hilft, um sich zu „verstecken“.

Doch Karier geht weiter. Er ist nicht nur Spieler. Bereits in seinem 1989 entstandenen Projekt „Schwimmen nach Kambodscha“, basierend auf einer Idee des US-Schauspielers Spalding Gray, hatte Karier begonnen, ein auf losen Notizen basierendes Erzählmodell zu entwickeln: Dabei gibt es einige festgelegte Textinseln – um zu diesen zu gelangen, improvisiert der Schauspieler den Text. „Schwimmen nach Kambodscha“ beruhte auf den Erfahrungen Grays zu seinen Dreharbeiten für den Vietnam-Film „Killing Fields“. Bei Kariers zweitem Projekt „Schwimmen nach Irak“, das 2010 entstand, griff Karier noch viel freier auf die Textvorlage eines irakischen Autors zurück, angereichert mit eigenen Reiseerfahrungen.

Zum Kunstfest Weimar 2020 entsteht nun der nächster Schritt: Karier sammelt thüringische Geschichte und Geschichten, „schwimmt“ jeweils dorthin, wo die Aufführung gerade gastiert: 17 Aufführungen an 17 Orten in 17 Tagen – eine Annäherung an das, was Thüringen im Jahr seines 100. Geburtstags sein kann, will, oder sein sollte. Jeden Abend lädt er einen „ortstypischen“ Gast ein oder manchmal auch zwei und verhandelt mit diesen Lokalgeschichte, frisch von heute oder vergilbt aus dem Gestern. Am 1. September in der Alten Feuerwache Weimar zu sehen.

Die Essenz seines ersten „Schwimmen“-Projekts beschrieb Karier einmal wie folgt: „Ich hatte zum ersten Mal die Verantwortung für das, was ich da sage, selbst übernommen. Ich hatte erfahren: ein Schauspieler kann mehr sein als ein Angestellter in einem kreativen Beruf.“

  • Performance: Steve Karier
    Dramaturgie & Externe Betrachtung: Rolf C. Hemke, Andreas Wagner

    Produktion: Kunstfest Weimar

    Förderung: Kulturstiftung Thuringen, Jenakultur, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Le Gouvernement Du Grand-Duche De Luxembourg – Ministere De La Culture

Ab 12 Jahren75

Performance: Steve Karier
Dramaturgie & Externe Betrachtung: Rolf C. Hemke, Andreas Wagner

Produktion: Kunstfest Weimar

Förderung: Kulturstiftung Thuringen, Jenakultur, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Le Gouvernement Du Grand-Duche De Luxembourg – Ministere De La Culture