2005 erfand der australische Naturphilosoph Glenn Albrecht den Begriff »Solastalgie«. Er setzt sich zusammen aus dem lateinischen Begriff für Trost (solacium) und der griechischen Wurzel (algia), die für Krankheit und Leiden steht. Anders als bei der Nostalgie, die sich auf räumlich und zeitlich entfernte Dimensionen bezieht, bezeichnet Solastalgie den Schmerz, den man erlebt im Augenblick der Erkenntnis, dass der Raum, den man bewohnt, der Ort, den man liebt, angegriffen wird. Er bezeichnet den stillen Schmerz und die Unmöglichkeit der Trauer.
Denn wo trauern wir eigentlich über diese Welt, die jetzt gerade vor unseren Augen verschwindet? Was macht unser Wissen um dieses Verschwinden mit uns, da wir die Gletscherschmelze beobachten, die Übersäuerung der Meere, das Verstummen der Himmel und der Wälder durch das Fehlen der Vogel- und Insektenschwärme? Was bedeutet diese akustische Veränderung um uns herum und wo wird diese Welt eigentlich begraben? Wo ist ihr Totem, ihr Ort der Trauer? Was, wenn es einen Ort gäbe, wo wir diese Welt beerdigen könnten? Und was, wenn der Ort an dem wir trauern, genau der Ort ist, um den wir trauern?
Das Regieteam geht zusammen mit den Darstellerinnen auf Spurensuche nach angegriffenen Orten.
TEXT & REGIE
Thomas Köck
MUSIK
Andreas Spechtl
BÜHNE
Barbara Ehnes
KOSTÜME
Agatha MacQueen
DRAMATURGIE
Julia Weinreich, Marlies Kink
MIT
Katharina Linder, Mateja Meded, Miriam Schiweck, Laia Haio Catalan, Maria Laura Oliveira & Patrícia Pinheiro
KOPRODUKTION
KUNSTFEST WEIMAR & Schauspiel Frankfurt
FÖRDERUNG
Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie & Naturschutz, Österreichisches Kulturforum Berlin