Jamal ist Dokumentarfilmer und lebt seit zehn Jahren in Frankreich. Er teilt das Schicksal vieler Syrer*innen, deren Heimat zerstört ist, deren einst vertraute Plätze von Kindheit und Jugend verloren sind. Jamal empfindet diesen Umstand schlicht als Verlust der eigenen Vergangenheit, die er versuchen will wiederzufinden und zurückzuerobern. Er beginnt durch Europa zu reisen und dies zu dokumentieren, um die weit verstreut lebenden Menschen zu finden, die er mit seiner Vergangenheit verbindet. Durch das Kameraobjektiv versucht er so seine eigene Geschichte wiederzuentdecken, zu bebildern, ihr Bedeutung zu verleihen und sie als Teil eines globalen Narrativs zu erzählen. Parallel dazu führt ihn sein Ringen um die Objektivierung seiner Biografie der Entwurzelung in die Archive, um zu verstehen, wo er herkommt: Die technokratisch verfassten Kolonialdokumente von der Staatsgründung Syriens lassen ihn, wie die Tagebücher eines alten Freundes, nicht mehr los. Wael Ali ist ein in Syrien und Frankreich ausgebildeter Theatermacher und gehört mittlerweile zu den renommiertesten exilsyrischen Regisseur*innen der jüngeren Generation. Das Projekt "Sous un ciel bas" entstand als europäische Koproduktion von neun europäischen Festivals.
TEXT + REGIE: Wael Ali
BÜHNE + KOSTÜM: Bissane Al Charif
DRAMATURGIE: Chrystele Khodr
LICHT: Camille Mauplot
VIDEO: Ghazi Frini + Bissane Al Charif
VIDEOREGIE: Basile Pflug
MUSIK: Yazan Charif, Akkad Nizam Edine
MIT: Sharif Andoura, Nanda Mohammad
PRODUKTION: Les Bancs Publics – festival Les Rencontres a l’echelle
KOPRODUKTION: Les Bancs Publics, Marseille / Palais des Beaux Arts, BOZAR, Brüssel / Shubbak, London / Dancing on the Edge, Amsterdam / Napoli festival of Theatre, Neapel / Kunstfest Weimar
FÖRDERUNG: Die Produktion ist Teil des Projekts "Performance beyond two shores" – gefördert von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms "Creative Europe", Pole des arts de la Scene – Friche la Belle de Mai, Arab arts focus mit der Unterstützung von Stiftelsen Studio Emad Eddin und Ford Foundation
Gastspielförderung: Institut francais Deutschland, Bureau du Theatre et de la Danse, Institut francais en thuringe, Erfurt