Toshio Hosokawa, der bekannteste lebende japanische Komponist, schöpft seine unverwechselbare Musiksprache aus dem Spannungsverhältnis zwischen westlicher Avantgarde und traditioneller japanischer Kultur. In tiefer Verbundenheit mit den ästhetischen und spirituellen Wurzeln der japanischen Künste wie der Kalligraphie und der japanischen Hofmusik, dem Gagaku, gibt er der Vorstellung einer aus der Vergänglichkeit erwachsenden Schönheit musikalisch Ausdruck: »Wir hören die einzelnen Töne und nehmen zugleich mit Wertschätzung den Prozess wahr, wie sie geboren werden und vergehen, sozusagen eine tönend in sich belebte Landschaft des Werdens«, so Hosokawa. Der Komponist ist einer der Preisträger der diesjährigen Goethe-Medaille. Zur Würdigung des Ausnahmekünstlers bringen vier Musiker*innen des renommierten Ensembles Musikfabrik aus Köln an diesem Abend Referenzwerke des Künstlers zu Gehör.
Toshio Hosokawa
Stunden-Blumen für Klarinette, Violine, Cello und Klavier (2008)
Vertical Time Study I für Klarinette, Cello und Klavier (1992)
Etude IV für Klavier (2011 – 2013)
Extasis für Violine Solo (2016 – 2020) (Neue Fassung)
Small Chant für Solo Cello (2012)
MIT dem ENSEMBLE MUSIKFABRIK — Dirk Wietheger (Cello) | Hannah Weireich (Violine) | Ulrich Löffler (Piano) | Michele Marelli (Klarinette)
KOOPERATION — KUNSTFEST WEIMAR | GOETHE-INSTITUT E. V.