»Terebrante« ist Angélica Liddells Auseinandersetzung mit dem Flamenco, eines der zentralen Kulturgüter ihrer spanischen Heimat. Sie benutzt einige Zitate des legendären Sängers Manuel de los Santos Pastor Agujetas quasi als Leitplanken für ihr Stück. Jenseits dessen gibt sie sich schweigend der einfachen, reinen Performance hin – rund um die Wahrheit und den Schmerz als Ursprung der Schöpfung. Letzterer ist eines ihrer zentralen Motive : »Ohne Schmerz gäbe es keine Liddell«, schrieb kürzlich ein spanischer Kritiker. Die Leere, die Qual, der Drang, sich die Haut oder die Seele aufzuschlitzen durchzieht auch »Terebrante«, gerade weil Flamenco nur Behauptung oder Folie bleibt, denn kein einziger Flamenco-Ton wird den Abend über zu hören sein.
Die spanische Performance-Künstlerin Angélica Liddell, Jahrgang 1966, kann man mit Fug und Recht als eine lebende Legende bezeichnen, eine der großen Performer:innen der europäischen Bühne. Für manche gilt sie aufgrund ihrer oft provozierenden, bildmächtigen Produktionen auch als Enfant terrible. Im vergangenen Jahr wurde sie im Rahmen des Berliner »Find«-Festivals an der Schaubühne mit einer Retrospektivegeehrt. Das KUNSTFEST WEIMAR zeigt ihre neuesteArbeit »Terebrante« als deutsche Erstaufführung.
REGIE, BÜHNE, KOSTÜME & TEXT
Angélica Liddell
AUSSTATTUNG & MASKE
Nicolas Guy, Michel Chevallier
LICHTDESIGN
Carlos Marquerie
KLANGRAUM
Antonio Navarro
MIT
Angélica Liddell, Lola Jiménez, Gumersindo Puche, Palestina de los Reyes, François Gardeil, Levy Creuzburg & Arjen Poller
PRODUKTION
Gumersindo Puche
KOPRODUKTION
ERT Emilia Romagna Teatro Fondazione, CDN Orléans / Centre – Val de Loire, IAQUINANDI S.L. and Festival Temporada Alta/ Girona
FÖRDERUNG
Spanische Botschaft in Berlin