Theater und Gericht – Sprache als definierendes Element der Wirklichkeit

WERWOLF­KOMMANDOS – DIE PERFORMANCE

Performance
10.09.22
20.00 Uhr

WERWOLFKOMMANDOS – DIE PERFORMANCE

Deutsches Nationaltheater, Studiobühne

Die Performance »Werwolfkommandos« beschäftigt sich mit dem Thema der rechtsextremistischen Gewalt in Deutschland und den Formen juristischer Aufarbeitung. Im Zentrum stehen dabei zwei Strafprozesse und die Prozessbeobachtungen des künstlerischen Teams: der Gerichtsprozess um die Ermordung Walter Lübckes und den rechtsextremen Angriff auf Ahmed I. sowie der Prozess gegen den Bundeswehrsoldaten Franco A.

Theater und Gericht – in keinem Raum spielt die Sprache eine so elementare Rolle. In keinem anderen Raum wird so sehr mittels Sprache um die Definition der Gegenwart gerungen, wird Sprache selbst zum bestimmenden Element von Wirklichkeit. Welche sprachlichen Verbindungslinien lassen sich zwischen diesen Prozessen und der Selbstinszenierung aller Prozessbeteiligten ziehen? In welchen Prozessen erhalten Betroffene eine Stimme? Es geht um die Frage, wann gesprochen und wann geschwiegen wird, es geht um die Beanspruchung von Begrifflichkeiten und um die Deutungshoheit über die Diskurse. Mit welcher Sprache kann auf der Bühne rechten Positionen künstlerisch begegnet werden?

Chorische Textflächen werden durch Soundcollagen von dokumentarischen Pressestatements abgelöst, die Sprache geht in Rauschen über, das Rauschen in Klang, der Klang in einen Rhythmus, der Rhythmus gibt den Impuls für eine neue Textfläche. Dann eine Unterbrechung und Stille. Aus der Stille heraus ein erneuter Impuls, der uns wieder einen Schritt weiterführt in der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung, Rechtsextremismus zu begegnen.

Ab 14 Jahren

KONZEPT, TEXT & REGIE
Marie Schwesinger

KONZEPT & DRAMATURGIE
Fabiola Eidloth & Julia Just

BÜHNEN- & KOSTÜMBILD
Marion Schindler

KOMPOSITION & SOUNDDESIGN
Milan Loewy & Tim Roth

PRODUKTIONSLEITUNG
Lisa Bühler & Dörthe Krohn

MIT
Nicolai Gonther, Florian Mania, Anabel Möbius & Rosanna Ruo

KOOPERATION
Landungsbrücken Frankfurt am Main

FÖRDERUNG
Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, Ottilie-Roederstein-Stipendien des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Stiftung CITOYEN, Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Rudolf Augstein Stiftung, Lokaler Aktionsplan Weimar