Kunstfest Weimar 2024 mit neuen Rekordzahlen – Ticketverkauf und Gesamtbesucher

Das Kunstfest Weimar 2024 ist seit dem vergangenem Wochenende Geschichte: 2024 fanden in 19 Tagen rund 150 Veranstaltungen an rund 30 Spielorten in Weimar und 13 in ganz Thüringen statt, unter den 52 Projekten waren 24 Ur- und Erstaufführungen zu verzeichnen. Unter der Überschrift „Wofür wir kämpfen“ besuchten – entsprechend dem vorläufigen Ergebnis der Veranstalter – zwischen dem 21. August und 08. September rund 43.000 Zuschauer:innen das Kunstfest. Mit insgesamt 10.783 verkauften Tickets verzeichnete das Kunstfest damit überragende Nachfrage, die deutlich über dem Verkaufsergebnis von 8300 Tickets im Vorjahr lag. Rund 32.300 Menschen nahmen kostenlose Angebote wie Ausstellungen, Performances auf dem Theaterplatz, Filme, Lesungen, Diskussionen, das mobile Theaterprojekt des Rumpel-Pumpel-Theaters oder weitere Kooperationsangebote wahr. Bereits Im Vorjahr hatte die Gesamtbesucherzahl wegen der temporären Installation »Steinmal« auf dem Theaterplatz bei rund 41.000 Zuschauern gelegen. Die weitere Steigerung der Gesamtzahl in diesem Jahr geht u.a. auf die besucherstarken Kunstfest-Ausstellungen im Bauhaus-Museum, der Anna-Amalia-Bibliothek und der Bibliothek der Bauhaus-Uni zurück.

Eindrucksvoll zeigt der erneut deutlich gesteigerte Ticketverkauf die weiterwachsende Akzeptanz der kulturellen Angebote des Festivals. Besonders nachgefragt waren die Konzerte von Lokalmatador Martin Kohlstedt (»Acoustic Live« / »Electronic Live«), Ute Lemper (Kooperation mit den ACHAVA Festspielen Thüringen) oder Stewart Copelands »Police Deranged for Orchestra« open air im Weimarhallenpark (in Kooperation mit Schallkultur). Auch das Mozart-Requiem im Rahmen des Gedächtnis-Buchenwald-Konzerts und die „Ramba-Zamba-Bar“ (in Kooperation mit dem DNT) erwiesen sich als Attraktionen. Ein besonderer Publikumserfolg war zudem der vollständig ausverkaufte Taiwan-Fokus mit der europäischen Erstaufführung von der Choreografie »Sounding Light« von Cheng Tsunglung des Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan und fünf weiteren Tanz- und Performance-Produktionen aus dem fernöstlichen Inselstaat.

Schirmherrin der Festspiele war in diesem Jahr die exilierte, russische Germanistin Irina Scherbakowa. Sie ist Mitbegründerin der vor zwei Jahren von Putin verbotenen und im selben Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Organisation Memorial, die sich dem Kampf für historische Wahrheit in Russland widmet. Die mit dem Festival eröffnete Ausstellung »Das andere Russland« im Bauhaus Museum Weimar (noch bis 06.01.25) widmet sich der Arbeit Memorials und wird als Wanderausstellung den Weg in die Republik nehmen. Das Festival entfaltete mit diesem und seinen weiteren Eröffnungsprojekten, etwa dem Theaterdebüt Navid Kermanis mit »S wie Schädel« mit Eva Mattes und Roberto Ciulli auch massive mediale Präsenz.

Die Pressereaktionen auf das Kunstfest Weimar 2024 reichten von Thüringen, durch alle relevanten deutschen Printmedien wie FAZ, Süddeutscher Zeitung, Die Welt, Tagesspiegel bis hin zu Der Spiegel und Die Zeit. Der MDR berichtete in unterschiedlichsten Nachrichten- und Magazinsendungen und zeichnete eine Diskussion auf, die noch während des Festivals im MDR-Fernsehen ausgestrahlt wurde. Das ZDF berichtete ausführlich in heute journal, Morgenmagazin und der Kultursendung Aspekte. International wurden ausführliche Berichte etwa in der größten italienischen Tageszeitung, dem Corriere Della Sera aus Mailand, in der zweitgrößten polnischen Tageszeitung Rzeczpospolita aus Warschau, oder in der englischen Tageszeitung Inews veröffentlich. Jenseits des deutschsprachigen Hörfunks waren insbesondere Beiträge in BBC Radio 4 und dem nationalen italienischen Kultursender RAI 3 hervorzuheben. Im Mittelpunkt der Berichterstattung stand die politische Ausrichtung des Festivals vor den thüringischen Landtagswahlen, die mitten im Festivalzeitraum stattfanden. So bescheinigte der Corriere della Sera dem „wichtigsten Festival in Ostdeutschland (…) einen hohen Grad politischen Engagements“. Die Neue Musikzeitung (NMZ) resümierte besonders prägnant: „Das Kunstfest Weimar steht ein für die positiven Werte der Demokratie, der positiven Utopien von Weimarer Persönlichkeitssternen sowie eine unablässige Erinnerung an den Holocaust und die großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Eine solche diskursive Schnittstelle zwischen Kunst und Politik ist nötig, egal mit welchen Ergebnissen die Thüringer Landtagswahlen enden.“

Festivalleiter Rolf C. Hemke sagte: „Wir haben es wieder gerockt. Das Festival hat erneut massive künstlerische Strahlkraft entfaltet und konnte seinen Ticketverkauf erneut und kontinuierlich seit der Pandemie in zweistelligen Prozentzahlen steigern. Das klassische Weimar ist auch heute ein lebendiger Ort für die zeitgenössischen Künste, der Demokratie und der lebendigen Debatte. Die zahlreichen erfolgreichen Kooperationen mit lokalen Akteuren zeigen zudem, dass das Festival ein wichtiger Multiplikator für die Kulturschaffenden in Thüringen ist.“ Im nächsten Jahr wird das Kunstfest vom 20. August bis 07. September stattfinden und sich dem 250. Jahrestag der Ankunft Goethes in Weimar auf eine ganz zeitgenössische Art und Weise verschreiben. Rolf C. Hemke kündigte dazu an: „2025 wird es 26 Jahre her sein, dass Weimar europäische Kulturhauptstadt war und Chemnitz wird 2025 als zweite ostdeutsche Stadt diesen Titel tragen. Vor 26 Jahren hat es das letzte große Faust-Projekt Rahmen des Kunstfest gegeben. Daran möchten wir im kommenden Jahr anknüpfen und gemeinsam mit zahlreichen Partnern in der Stadt beide Teile von Goethes zweiteiligen opus magnum reflektieren – lassen Sie sich überraschen“.

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