Weimar, 04. September 2025
Kolumne von Rolf C. Hemke
Wer sich dieser Tage der Redoute nähert, kann es während der Proben manchmal körperlich spüren: Voluminöse Bassvibrationen dringen durch das Mauerwerk, ein tiefes Vibrieren, das wie ein fernes Beben die alten Steine zum Leben erweckt. Was hier geschieht, ist mehr als Theater – es ist eine tektonische Verschiebung kultureller Wahrnehmung. ZANGEZI ist eine radikale multimediale Neuerfindung von Velimir Chlebnikovs futuristischem Poem »Zangezi« (1922) – unter der künstlerischen Leitung von Medienpionier Chris Salter. Mit internationalem Team und modernster Technologie entsteht ein Gesamtkunstwerk, das Licht, KI, Game Engine, Schauspiel und verräumlichten Sound in eine »Supersaga in 20 Ebenen« verwandelt. Im Zentrum steht der mystische Prophet Zangezi, ein Botschafter zwischen Mensch und Kosmos, der in Sternensprachen und vogelhaften Lauten kommuniziert. Seine poetischen Monologe durchdringen Raum und Sinne – mal zart, mal eruptiv, mal prophetisch – und stellen Fragen, die heute brennender sind denn je: Wo stehen wir als Spezies? Was kann Sprache? Was bedeutet Wandel? Die monumentale LED-Wand, die KI-generierten Szenografien, das immersive Sounddesign – all das ist nicht bloß Technik, sondern Ausdruck einer neuen künstlerischen Sprache, die den Zuschauer in das Innere des Stücks zieht. Mehr Informationen, Hintergründe und Eindrücke zu diesem außergewöhnlichen Projekt finden Sie auf der Projekt-Website: www.zangezi.de