Die Performance »Mia Kermis en Ravensbrück« ist eine intime, poetische Reflexion über die Spuren von Kriegstraumata und deren Wirkung über Generationen hinweg. Stefanie Claes erzählt die Geschichte ihrer Großmutter Aline Vervoort, die während des Zweiten Weltkriegs mit ihren Eltern in Winksele verhaftet und ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert wurde. Ein Jahr lang war sie dort Gefangene, überlebte Kälte, Hunger und Misshandlungen – ihr Leben war für immer gezeichnet. Als Kind spürte Stefanie Claes die unausgesprochenen Schatten der Vergangenheit in ihrer Familie, lange bevor sie die wahren Hintergründe kannte. Als Kind träumte sie manchmal, dass Soldaten in ihre Straße eindrangen und sie fliehen musste. Erst als Jugendliche begann sie, mit ihrer Großmutter und Mutter über diese unauslöschliche Familiengeschichte zu sprechen – und verstand, dass die Spuren des Krieges überall um sie herum lagen. Mit »Mia Kermis en Ravensbrück« entwickelte Stefanie Claes ihre ganz eigene Theatersprache: handwerklich, persönlich, poetisch. Sie setzt die Geschichte ihrer Großmutter Aline auf der Bühne fort – nicht als historisches Nacherzählen, sondern als lebendiges Echo über die Generationen hinweg. »Mia Kermis en Ravensbrück« ist eine wortlose, kraftvolle Performance für Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren, basierend auf Stefanie Claes‘ Gesprächen sowie Ausschnitten aus persönlichen Briefen, aber auch Dokumentationen, historischen Nachschlagewerken und Interviews mit Traumaexpert:innen. Mit Folienstift und Polylux-Projektor lässt sie eine eigene Welt entstehen …
Ticketreservierung am 26.8. vorab ausschließlich per E-Mail: tickets@kunstfest-weimar.de
Konzept, Design und Performance: Stefanie Claes
Dramaturgie & Feedback: Sofie Van der Linden, Barbara Claes, Simon Allemeersch
Licht: Marlies Jacques
Produktion: Lucinda Ra
Koproduktion: De Studio und VIERNULVIER
Gastspielförderung: Förder- und Freundeskreis Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar – Staatstheater Thüringen w we. V.
Kooperation: Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
In Zusammenarbeit mit De Grote Post, Museum Dr. Guislain und Schouwburg c o r s o.
Mit Unterstützung der flämischen Regierung, der Stadt Gent und deAuteurs.